Auto/Motor

Mahle-Chefaufseher warnt vor falscher Euphorie bei Plug-in-Hybriden

Straßenverkehr
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Aufsichtsratschef des Motorteileherstellers Mahle, Heinz Junker, hat vor falscher Euphorie bei Plug-in-Hybrid-Mischantrieben gewarnt. "Die angegebenen drei bis vier Liter für einen Geländewagen mit Plug-in-Hybridantrieb haben in der Regel mit der Realität nichts zu tun", sagte Junker dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe).
Nur sehr wenige Nutzer würden alle 30 Kilometer die Batterie aufladen. Der Stiftungskonzern Mahle steckt momentan mitten in der Transformation der Branche zur Elektromobilität. Junker sieht die Stiftungskonstruktion dabei als Vorteil. "Ich habe die Stiftung nie als hinderlich empfunden. Ganz im Gegenteil. Der Großteil des Gewinns bleibt im Unternehmen", sagte der Aufsichtsratschef. Als wesentlichen Vorteil bei Mahle sieht er die Trennung von Stiftung und industrieller Führung: "In vielen Stiftungsunternehmen hat die Stiftung das Sagen auch im Unternehmen. Das halte ich für bedenklich." Junker sieht die Stiftungskonstruktion auch als Vorteil bei Übernahmen: "Unternehmen, die zu uns gekommen sind, wussten immer, dass sie bei uns eine langfristige Zukunft haben." Auch bei der Finanzkraft sieht Junker keine Nachteile. "Sicher könnten wir mehrere hundert Millionen Euro aus eigener Kraft stemmen." Selbst ein Börsengang hält er nicht für ausgeschlossen. "Es gibt ja auch in der Stiftungskonstruktion die Möglichkeit, einen Geschäftsbereich auszugliedern und an die Börse zu bringen", sagte Junker. Das Stiftungsunternehmen selbst braucht keine Übernahmen zu fürchten. "Die Stiftung mit ihrer Konstruktion bietet als Ankeraktionär doppelten Schutz", so Junker. Er bestätigte dem "Handelsblatt", dass sein Vertrag als Aufsichtsratschef und Vorsitzender der Mabeg kürzlich von den Gesellschaftern um fünf Jahre verlängert wurde. Der Stiftungskonzern Mahle gehört mit der Herstellung von Kolben und Kühlsystemen zu den Großen der Zulieferbranche.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.